[ Pobierz całość w formacie PDF ]
er sie küsste; seine Zunge erforschte ihren Mund hemmungslos. Er
umfasste ihre Taille und hob sie lässig auf einen Barhocker. In-
stinktiv öffnete Libby ihre Knie, als Aufforderung für ihn, näher zu
kommen. Er rückte an sie heran, seine Hände glitten über den
Saum ihrer Shorts und massierten die Haut ihrer entblößten Schen-
kel. Libby schlug ein Bein um seinen Körper und Tony rieb seine
Hüften gegen sie.
Libby spürte, wie sich in ihrer Bauchgegend Wärme ausbreit-
ete. Sie konnte Tonys sexuelle Erregung eindeutig spüren, selbst
durch ihre Kleidung hindurch. Berauscht von der Macht, die sie
über ihn hatte, kratzte sie mit ihren Fingernägeln leicht an seinem
Rücken hinunter. Als sie den Hosenbund seiner Jeans erreicht
hatte, drängte sie ihn, sich fester und enger an sie zu drücken. Sie
fuhr unter sein T-Shirt und konnte nun seine traumhaft harten
Muskeln fühlen. Sie erforschte ihn mit ihren Handflächen, während
sie mit offenem Mund eine Spur heißer Küsse seinen Nacken hin-
abwandern ließ, bis sie schließlich an seinem Schlüsselbein
knabberte.
»Ah, Libby!«, krächzte Tony. Seine Hand war in ihrem Haar
vergraben; den Haargummi hatte er schon vor einiger Zeit gelöst
und weggeworfen. Seine andere Hand hatte er um ihr Knie gelegt
und hielt sie dabei fest an sich gedrückt. Libby hatte nicht gewusst,
wie erotisch es sein konnte, in ihrer Kniekehle berührt zu werden.
»Wir müssen aufhören«, brachte er zwischen seinen keuchenden
Atemzügen hervor.
»Auf gar keinen Fall.« Libby knabberte an der Haut in seinem
Nacken und hob ihr Gesicht, um seine Lippen noch einmal zu
schmecken.
»Stopp.« Tony löste seine Hände mühsam von ihrer wunder-
voll weichen Haut. Er griff nach der Theke hinter ihr und schloss
sie mit seinen Armen ein, wobei er sie jedoch nicht länger berührte.
»Richtig, nur Freunde.« Libby vermied es, ihm in die Augen zu
sehen.
113/210
»Nein, Liebling.« Tonys Stimme war heiser und zärtlich,
während er immer noch schwer atmete. »Ich hatte nur nicht damit
gerechnet, dass das passieren würde.« Er lachte leise in sich hinein.
»Du hast eine Begabung, mir einen Strich durch die Rechnung zu
machen, weißt du das?« Libby schaute ihn verwirrt an. »Hinter mir
ist eine riesige Fensterwand. Und ich war kurz davor, dich einfach
direkt hier auf dem Hocker zu nehmen«, flüsterte Tony in ihre
Halswölbung, während er sie dort wiederholt küsste.
»Gut, dann lass uns nach hinten gehen.«
»Das hört sich sehr verlockend an, meine Süße, aber so sollte
das nicht passieren. Hart und schnell zwischen den Öfen deiner
Mutter? Das bist nicht du.«
Libby dachte, dass sie das durchaus sein könnte.
»Wir zwei kommunizieren erfahrungsgemäß nicht sehr gut
miteinander. Wir sollten zuerst reden.«
Oh. Jetzt wurde ihr alles ein wenig klarer. Sie bereute für einen
Moment, dass sie ihm erlaubt hatte zu glauben, dass Parker und sie
eine Freundschaft mit Mehrwert gehabt hatten. Er wollte sicherge-
hen, dass sie keine weitergehenden Erwartungen hatte. Das war
nur fair, dachte sie, denn er lebte über tausend Meilen von ihr ent-
fernt. Fairness konnte ihren Schmerz aber auch nicht lindern. »Gut.
Rede.«
Tony stieß sich von der Theke ab und verlagerte sein Gewicht
zurück nach hinten. Er fuhr sich mit der Hand über sein Gesicht
und durch sein Haar. Libby liebte diese Bewegung. »Ich brauche
nur einen Moment, um mein Gehirn wieder auf : neutral9 zu schal-
ten. Ich möchte nicht, dass du mich falsch verstehst Kommunika-
tionsprobleme, wie du weißt.« Er hatte ein Lächeln auf den Lippen.
»Erzähl mir irgendwas, Libby. Ich brauche Ablenkung.«
»Gut.« Libby rutschte vom Hocker und brachte ihre Kleidung
wieder in Ordnung. »Also, mein Zimmer in Stuarts Haus hat die
Größe einer Briefmarke. Er sagt, dass er mir sein Büro gibt, aber er
ist bisher noch nicht dazu gekommen. Da ist gerade mal Platz für
mein Bett.«
114/210
»Libby!« Seine Augen wurden vor Begierde dunkel, aber er
war in der Lage, diesen Ausdruck mit einem Lachen auszugleichen.
»Bitte nicht über Betten reden.«
»Oh.« Ihre Wangen röteten sich. Sie beschäftigte sich damit,
die Schaukästen mit frischen Muffins zu füllen. »Mom und Stuart
haben ziemlich gute Neuigkeiten. Sie schicken mich nach Rom.«
»Was? Du gehst nach Italien? Über den Sommer, als Urlaub?«
»Nein, als Teil meiner Ausbildung. Sie kommen dafür auf, dass
ich ein Jahr ins Ausland gehen kann. Ich denke mal, dass sich Stu-
art schlecht fühlt, weil er mich ausschließt und mich aus meiner
vertrauten Umgebung reißt & « Die ausholende Bewegung, die sie
mit einem Arm machte, zeigte an, dass er wohl viele Gründe hatte,
ihr dies aber egal war. »Deshalb gehe ich nach Rom.«
»Für ein Jahr? Du verlässt mich für ein Jahr.« Tony war
niedergeschmettert. Vor einem Moment hatte er ihr noch sein Herz
ausschütten wollen. Ihr sozusagen seine Heiratsabsichten mitteilen.
Und sie verließ ihn. Er war für sie nicht mehr als Parker gewesen
war. Er hätte nie gedacht, dass er Parker jemals bemitleiden würde,
aber jetzt war es soweit. Sie hatte ihn beiseitegeschoben und am
Ende des Sommers würde sie das Gleiche mit Tony machen & wenn
sie das Land verlassen würde.
Sie schien bestärkt, weil er nicht antwortete, deshalb redete sie
weiter und beendete dabei ihre morgendliche Routine. »Ich habe
ihm gesagt, dass es nicht nötig ist, aber er war entschlossen. Ich
möchte wirklich gerne gehen, deshalb gab ich ziemlich schnell
nach. Ungefähr eine Stunde von der Uni entfernt ist eine Koch-
schule mit einem großartigen Programm für Konditoren und ich
könnte von den Besten lernen wie man Biscotti, Budino und Tiram-
isu macht, und zur gleichen Zeit meinen Abschluss in Betrieb-
swirtschaft machen. Das ist etwas, was ich wirklich gebraucht habe.
Weißt du, du hast deine Schreiberei, Mel hat ihre Designs und
Parker redet die ganze Zeit über Unis, an denen er sein Jurastudi-
um weiterführen kann & «
»Ich möchte nicht über Parker reden!« Tony war wütend.
115/210
»Okay & « Libby dehnte das Wort nachdenklich in die Länge.
Das war lächerlich. Sie plapperte hier herum und wartete darauf,
dass er den Mut aufbrachte, sie zu fragen, ob sie Sex ohne weitere
Verpflichtungen haben wollte? Auf gar keinen Fall. »Hör mir zu,
Tony. Zwischen uns beiden ist alles okay. Das hier ist wahrschein-
lich sowieso keine gute Idee. Wir sind nicht solche Freunde, oder?
Das ist nur in der Hitze des Gefechts passiert. Vergiss es einfach.«
»Natürlich. Du hast recht, Lib. Ich muss jetzt los. Wir reden
morgen, ja?« Tony ging schnell zum Ausgang, und als er bei seinem
Auto angekommen war, zog er sein Handy heraus und sagte sein
Bewerbungsgespräch beim Tallahassee News Journal ab.
Tony war bereits zwanzig Minuten weg, als Libby bemerkte,
dass er ihr gar nicht seine andere Neuigkeit erzählt hatte.
12. Kapitel
»Oh mein Gott! Ich kann nicht glauben, dass du jetzt wirklich geh-
st!«, schwärmte Mel am Flughafen. Genauso überschwänglich hatte
sie im Auto, auf dem Weg zum Flughafen und am Telefon geredet,
als Libby ihr klarzumachen versucht hatte, dass es töricht sei, nur
nach Hause zu kommen, um sie zum Flughafen zu bringen.
»Wir können immer miteinander reden, Mel das Wunder
moderner Technologie.«
»Es wird nicht das Gleiche sein!«
»Okay, Schatz drück sie noch mal fest und lass sie durch die
Sicherheitskontrolle gehen. Wir wollen doch nicht, dass sie ihren
Flug verpasst.« John versuchte, Mel zu beruhigen. Wie albern! Mel
lebte für Situationen wie diese. »Guten Flug, Libster; ruf uns an,
wenn du dich eingewöhnt hast.«
»Oh! Das habe ich fast vergessen! Tony wünscht dir auch eine
gute Reise.«
Jetzt wurde sie hellhörig. Libby hatte Tony seit dem Vorfall in
der Bäckerei nicht mehr gesehen.
Angeblich hatte er am gleichen Nachmittag einen Anruf von
seinem Verleger erhalten, dass er sich mit ein paar Leuten wegen
der Isaac-Raines-Bücher treffen sollte, und war schon am Abend
abgereist. Sie telefonierten miteinander und schickten sich E-Mails,
aber ihr Verhältnis zueinander fühlte sich irgendwie merkwürdig
an. Sie waren beide entschlossen, den Kuss in der Bäckerei nicht
mehr zu erwähnen; Libby schätzte, dass es dennoch eine Weile
117/210
[ Pobierz całość w formacie PDF ]